Geschichte

Seit über drei Jahrzehnten veranstaltet das KIFF erfolgreich Konzerte, Partys und Kleinkunst. Dabei wurde das Haus nicht nur zur wesentlichen Station kultureller Karrieren, sondern auch unzähliger Lebensläufe seines Publikums. Über 35’000 Besucher:innen aus nah und fern pilgern jährlich an rund 200 Veranstaltungen ins Aarauer Telli-Quartier.

1995 wird das erste, 5-jährige Jubiläum gefeiert

Neues Futter für die Aarauer Kultur

Aus der alternativen Bewegung entstand in Aarau Ende der 1980er Jahre das Bedürfnis nach künstlerischen Freiräumen. Kulturschaffende aus verschiedenen Sparten schlossen sich zusammen und gründeten den Verein «Interessengemeinschaft Kultur in der Futterfabrik (KIFF)». In 5’000 Gratisstunden bauten die Vereinsmitglieder die in einer ehemaligen Futterfabrik zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten für kulturelle Zwecke um. 

1991 konnte das KIFF mit einem Veranstaltungssaal und 15 Ateliers eröffnet werden. Im dritten Betriebsjahr wurden vollständig im Ehrenamt bereits 90 Veranstaltungen mit 16’000 Besucher:innen durchgeführt. 1996 eröffnete eine jüngere Generation die Clubbar «Culobalena», welche zum Szenentreffpunkt wurde. Der Verein Kunstraum Aarau mietete sich im Atelierturm ein und das Theater M.A.R.I.A. (heute Theater Marie) feierte seine Premieren im Saal. Mit den ersten Konzerten, welche der Aarauer Jazzclub im KIFF veranstaltete, begann die Ära des Musikschaffens und der Live-Konzerte. Viele namhafte Musiker:innen und Bands gingen im KIFF für Proben und Bühnenauftritte ein und aus. So zum Beispiel Patent Ochsner, Züri West, Stress, Faber, Sophie Hunger, Nina Hagen oder Element of Crime. 

KIFF Fest 2016

KIFF goes bigger

Eine der bedeutendsten Veränderungen war wohl das grosse Umbauprojekt «KIFF goes bigger» im Jahre 2001. Bei diesem wurde 1.4 Millionen Franken in die alte Futterfabrik investiert, was nicht nur die Inbetriebnahme des mittlerweile legendären Treppenhauses, sondern auch die Eröffnung des zweiten, kleineren Veranstaltungsraums «Foyer» zur Folge hatte.

Seit der Gründung sind im KIFF mehrere Professionalisierungs- und Erweiterungsschritte vollzogen worden. Dem ehrenamtlichen Engagement des Vereins und seinen rund 130 aktiven Mitgliedern, den sogenannten Aktivist:innen, die nach wie vor das Herz des KIFF ausmachen, stehen mittlerweile ein eingespieltes, festangestelltes Betriebsteam und rund 40 Mitarbeiter:innen im Stundenlohn zur Seite.

2011 ernannte der Kanton Aargau das KIFF im Rahmen seiner neuen Kulturförderstrategie zu einem von neun kantonalen Kulturleuchttürmen. Dank der kulturellen Relevanz, der hohen Qualität, der Vielfalt des Programms, der Vielschichtigkeit der Zielgruppen und der exklusiven Auftritte internationaler Künstler:innen entwickelte sich das KIFF zu einem wichtigen Standbein der Aargauer Kulturszene und zu einer in der ganzen Schweiz angesehenen Kulturinstitution.

The KIFF will go on

Im Rahmen von umfassenden Entwicklungsplänen des Quartiers Telli Ost, in welchem sich das KIFF befindet,  wurde im Laufe der Zehnerjahre klar, dass die alte Futterfabrik mittelfristig abgerissen werden würde. Zugleich machten mittlerweile auch mehrere Faktoren innerhalb der Veranstaltungsproduktion deutlich, dass die alte Heimstätte den heutigen Bedingungen nicht mehr gerecht werden kann.

Nachdem die jahrelange Suche nach einem neuen Standort keine zufriedenstellende Alternative brachte, entschied sich der Verein in Partnerschaft mit der Stadt Aarau und dem Kanton Aargau, die Pläne für einen Neubau auf der Brache gleich neben dem bisherigen Haus zu verfolgen. Der Arbeitstitel für das Pionierprojekt: KIFF 2.0.

Seither arbeitet das KIFF neben seinem regulären Betrieb und allen Stolpersteinen zum Trotz beharrlich daran, seine ambitionierten Zukunftsplänen wahr werden zu lassen. 2019 konnte das Projekt «Live on Stage» des renommierten Zürcher Architekturbüros Enzmann & Fischer den ausgeschriebenen Architekturwettbewerb für sich gewinnen. 2021, mitten in der Corona-Pandemie, welche die Kulturszene nicht nur in der Schweiz praktisch zum Erliegen brachte, konnte die Aargauer Kantonalbank als Initialsponsor gewonnen werden. 2022 sagte nicht nur der Aargauer Regierungsrat, sondern auch die Aarauer Stimmbevölkerung in einer städtischen Abstimmung mit beeindruckenden 76.7% «JA zum KIFF!» Nur ein Jahr später, Ende 2023, bestätigte die KIFF-Community ihren Support darauf, indem sie das Projekt im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne in nur 40 Tagen mit über 560’000 Franken unterstützte - eine der grössten Summen, die bisher via Crowdfunding in der Schweiz gesammelt wurde.

Am 28. Juni 2024 wurde es dann tatsächlich handfest: Mit dem offiziellen Spatenstich begannen die Bauarbeiten. Läuft alles nach Plan, wird das neue Kultur- und Konzerthaus Ende 2026 seine Tore fürs Publikum öffnen. 

Fortsetzung folgt… 

Mehr zum Projekt KIFF 2.0, wie das neue Kulturhaus ausschauen wird und wie man das Pionierprojekt unterstützen kann findest du auf www.kiff2026.ch